Die Carrotmobs starten durch!

Das Prinzip ist recht einfach: Treffen, sinnvoll einkaufen und dadurch der Umwelt helfen. Noch einfacher und lustiger wirds nur hier erklärt: Watch it! ;)

Also…ein Carrotmob ist ein Zusammenschluss ökologisch bewusster Käufer, die durch organisierten Konsum die Unternehmenswelt nachhaltig zum Positiven verändern wollen. Unternehmen und Geschäfte sollen dazu animiert werden, umwelt- und sozialverträgliche Entscheidungen zu treffen. Wobei die Läden unterstützt werden, die den vergleichsweise größten Beitrag (Umsatzanteil) dazu leisten wollen. Carrotmobs boykottieren kein schlechtes Verhalten großer Firmen, sondern belohnen das gute ökologische Verhalten kleinerer Geschäfte. Frei nach dem Motto: “Belohnung verstärkt besser als Bestrafung”.

In anderen Ländern wie z.B. den USA (San Francisco), Kanada oder Finnland schon praktiziert, fand am 13. Juni der erste deutsche Carrotmob in Berlin statt. Dabei trafen sich Konsumenten, um den Spätkauf “Multikulti” (Wienerstraße 40, Berlin Kreuzberg) zu unterstützen. Dieser war bereit 35 Prozent seines Umsatzes in einen energieeffizienten Umbau seines Geschäfts zu investieren, um somit, durch langfristige Senkung seiner CO2-Bilanz, seinen Beitrag zum aktiven Klimaschutz zu leisten. Eigentlich eine sinnvolle Sache für jedes Geschäft, denn es steigt dadurch nicht nur der Umsatz/Gewinn, sondern es färbt auch das Image des Ladens positiv.

Zusammengefunden haben die Carrotmob-Aktivisten über das Internet. Für die erste Aktion wurden mehrere Berliner Spätkaufs angesprochen, die ein Angebot machen sollten, wieviel sie denn bereit sind an Umsatz für den ökologischen Umbau zu verwenden. Der “Multikulti” Spätkauf war mit 35 Prozent bereit am Meisten für Energiesparmaßnahmen auszugeben.

Carrotmobs zeigen die Macht des klimafreundlichen Konsumenten: Sinnlos einkaufen war gestern, heute wird gewissenhaft geshoppt: Wie bereits in meinem Eco-Tipp No25 erwähnt, verbraucht die Produktion nicht-umweltfreundlich hergestellter Kleidung und Nahrung Unmengen von Wasser, weshalb es wichtiger denn je ist, ökologische Produkte zu kaufen.

Nach der Aktion in Berlin schwabben die Carrotmobs auch auf unsere Nachbarländer über: Momentan laufen die Vorbereitungen in Wien für den 23. Oktober 2009 auf Hochtouren. In Basel fand der erste schweizer Carrotmob bereits am 7.August statt. Fazit: 710 Personen haben im “Alban Market” eingekauft (Rund die Hälfte der Kundschaft waren Carrotmobber) und 7028.- schweizer Franken an Umsatz generiert. Der Alban Market steckt davon wie ausgemacht, 50 Prozent also 3514.- Franken, in die ökologische Verbesserung seines Ladens! Natürlich war die Aktion nicht so aufwendig wie in den USA, also weniger Event und weniger Show (irgendwie typisch Schweizer halt ;) PS: Die Schweiz ist toll!!!). Trotzdem ist die Erwirtschaftung von 3500 Franken als Erfolg zu werten, auch wenn einige Medien das anders sehen: In San Francisco kam es zwar zu einer imposanten, medienwirksamen Warteschlange, die aber auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass die Aktion dort nur wenige Stunden und in der Schweiz den ganzen Tag dauerte.

In Deutschland geht es ebenfalls weiter mit den Carrotmobs. In folgenden Städten sind sie in Planung: Berlin (zum zweiten Mal), Bonn, Hamburg. Und noch viele viele mehr…

Alle reden von der Macht der Verbraucher. Carrotmobs machen Ernst!!!

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